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Wenn die Schilddrüse verrückt spielt

Gepostet von Apotheker Michael Glock, am 14.11.2023

Alles Wichtige über die Schilddrüse: Funktion, Störungen und Behandlungsmöglichkeiten

Wenn die Schilddrüse aus dem Takt kommt, kann das den gesamten Körper betreffen. Welche Symptome deuten auf Probleme hin, wie werden Schilddrüsenerkrankungen diagnostiziert, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Dieser Artikel liefert grundlegende Informationen über die Schilddrüse sowie praktische Erkenntnisse zu Störungen und Therapien.

Mit einem Klick direkt zum Thema:

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle für den Stoffwechsel, indem sie lebenswichtige Hormone wie T3 und T4 produziert, welche die Körpertemperatur, den Energieverbrauch und das Wachstum regulieren.

  • Schilddrüsenhormone werden durch ein Rückkopplungssystem reguliert, wobei die Hypophyse das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) freisetzt, das als Indikator für Schilddrüsenfunktionen dient und bei Dysregulation zu Hyper- oder Hypothyreose führen kann.

  • Die Diagnostik von Schilddrüsenfehlfunktionen umfasst Bluttests zur Ermittlung von TSH-Werten und Schilddrüsenautoantikörpern sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Szintigrafie, während die Behandlungsoptionen von Medikamenten über Operationen bis zu spezifischen Diäten reichen.

Die Schilddrüse - Ein Überblick

Arzt untersucht den Hals einer Patientin um eine Vergrößerung der Schilddrüse festzustellen

Die Schilddrüse, oft als Glandula thyreoidea bezeichnet, ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das sich im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfs befindet. Trotz ihrer geringen Größe – bei Frauen etwa 18 Gramm und bei Männern ungefähr 25 Gramm – hat sie eine gewaltige Aufgabe. Sie produziert Hormone, die unentbehrlich für die Funktion unseres Stoffwechsels sind und beeinflusst so zahlreiche Körperfunktionen. Doch was genau sind diese Hormone und wie werden sie reguliert?

Schilddrüsenhormone, insbesondere T3 und T4, spielen eine zentrale Rolle in unserem Körper, indem sie unter anderem unseren Energieverbrauch, unsere Körpertemperatur und sogar unser Wachstum steuern. Im nächsten Abschnitt werden wir uns auf diese Hormone konzentrieren und ihre Bedeutung für unsere Gesundheit genauer betrachten.

Grundlagen der Schilddrüsenhormone: T3 und T4

T3 und T4 Hormone, sowie TSH können mit einer Blutuntersuchung bestimmt werden.

Die zwei wichtigsten Hormone, die von der Schilddrüse produziert werden, sind Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Diese Hormone sind entscheidend für die Regulierung unserer Stoffwechselvorgänge. Für ihre Produktion benötigt die Schilddrüse Jod, das wir über die Nahrung aufnehmen. T3 und T4 werden in den Schilddrüsenfollikelzellen mithilfe spezieller Enzyme und aus dem Protein Thyreoglobulin hergestellt. Die Anzahl der Iodatome – drei bei T3 und vier bei T4 – bestimmt die jeweiligen biologischen Aktivitäten dieser Hormone im Körper.

Doch wie wirken sich T3 und T4 auf unseren Körper aus? Im folgenden Abschnitt erfahren Sie mehr darüber.

Die Wirkung von Thyroxin und Triiodthyronin

Thyroxin und Triiodthyronin sind wahre Multitalente im menschlichen Körper. Sie steigern den Grundumsatz, beeinflussen die Wärmebildung und unterstützen das Wachstum bei Kindern. Diese Hormone spielen auch eine wichtige Rolle für das Herz-Kreislauf-System, indem sie den Herzschlag und den Blutdruck regulieren und den Fett- und Bindegewebsstoffwechsel sowie die Tätigkeit von Schweiß- und Talgdrüsen beeinflussen. Auf zellulärer Ebene binden sie an Rezeptorproteine im Zellkern und nehmen Einfluss auf die DNA-Transkription, was wiederum den Metabolismus und die Gehirnaktivität steuert. Doch was passiert, wenn die Balance dieser Hormone gestört ist? Bei einer Hyperthyreose beispielsweise kann ein Überschuss an Schilddrüsenhormonen zu beschleunigten Stoffwechselprozessen führen, mit weitreichenden Konsequenzen für den Organismus.

Doch die Produktion dieser lebenswichtigen Hormone ist kein Zufallsprodukt, sondern wird durch ein präzises Rückkopplungssystem reguliert. Lassen Sie uns nun einen Blick darauf werfen, wie dieses System funktioniert.

Regulation der Hormonproduktion

Es gibt ein Rückkopplungssystem zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Schilddrüse

Das Rückkopplungssystem zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Schilddrüse ist entscheidend für die Regulierung der Hormonproduktion. Wenn die Konzentration von freiem T3 und T4 im Körper niedrig ist, regt der Hypothalamus die Hypophyse an, mehr Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) freizusetzen, was wiederum die Schilddrüse zur Produktion von Hormonen anregt. Sind die Hormonspiegel hingegen hoch, wird die TSH-Ausschüttung gehemmt, um eine Überproduktion zu verhindern. TSH selbst wird als sensitiver Indikator verwendet, um Schilddrüsenfehlfunktionen frühzeitig zu erkennen – niedrige TSH-Werte weisen auf eine Hyperthyreose hin, während hohe TSH-Werte ein Indiz für eine Hypothyreose sind.

Mit diesem Wissen über die Funktionsweise und Regulation der Schilddrüsenhormone sind wir nun bereit, uns den häufig auftretenden Schilddrüsenerkrankungen und ihren Symptomen zu widmen.

Häufige Schilddrüsenerkrankungen und ihre Symptome

Von einer schlichten Vergrößerung der Schilddrüse, bekannt als Struma, bis hin zu Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis – das Spektrum der Schilddrüsenerkrankungen ist breit. Eine Dysfunktion der Schilddrüse kann sich in einer Über- oder Unterproduktion von Hormonen äußern, was zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Morbus Basedow ist eine weitere Autoimmunerkrankung, die zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen kann. Tumorartige Krankheiten, Entzündungen sowie gut- und bösartige Neubildungen gehören ebenfalls zu den bekannten Schilddrüsenerkrankungen.

Im Folgenden werden wir einige dieser Erkrankungen genauer beleuchten und deren Symptomatik und Behandlungsmöglichkeiten erörtern.

Hashimoto-Thyreoiditis: Eine Autoimmunerkrankung

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper irrtümlich Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe produziert, was zu einer Entzündung führt. Faktoren wie genetische Disposition, Viruserkrankungen und Umwelteinflüsse können zur Entstehung dieser Erkrankung beitragen. Zum Nachweis der Hashimoto-Thyreoiditis dienen spezifische Antikörper wie Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK), die im Blut gefunden werden können. Obwohl es für Hashimoto keine kausale Therapie gibt, orientiert sich die Behandlung an den spezifischen Beschwerden des Patienten.

Die Hashimoto-Thyreoiditis kann langfristig zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen, was eine lebenslange Einnahme von Hormontabletten zur Symptomkontrolle erfordern kann. Doch nicht nur die Unterfunktion der Schilddrüse stellt eine Herausforderung dar – auch eine Überfunktion kann schwerwiegende Folgen haben.

Schilddrüsenüberfunktion und Hyperthyreose

Eine Schilddrüsenüberfunktion, auch Hyperthyreose genannt, tritt auf, wenn zu viele Schilddrüsenhormone produziert werden, was zu einer Reihe von Beschwerden führen kann. Symptome wie:

  • Herzrasen

  • unwillkürlicher Gewichtsverlust

  • Nervosität

  • Zittern

sind typisch für diesen Zustand. Eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion kann schwerwiegende Gesundheitsprobleme nach sich ziehen, wie Herz-Kreislauf-Probleme und Osteoporose, und im schlimmsten Fall zu einer thyreotoxischen Krise führen, die intensivmedizinisch behandelt werden muss. Häufige Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion sind Morbus Basedow und Schilddrüsenautonomie. Die Behandlung kann medikamentös erfolgen, manchmal ist jedoch eine Operation erforderlich.

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann also erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen, ähnlich wie eine Unterfunktion der Schilddrüse, die wir als nächstes betrachten werden.

Unterfunktion und Hypothyreose

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, produziert die Schilddrüse nicht genügend Hormone, was das Wohlbefinden des Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Symptome wie Gewichtszunahme, Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit und sogar Depressionen sind häufige Anzeichen einer Hypothyreose. Forschungen haben gezeigt, dass eine Schilddrüsenunterfunktion auch mit Tinnitus, Schlafstörungen, Schwindel und Hörverlust in Verbindung stehen kann. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind daher von zentraler Bedeutung.

Doch wie wird eine Schilddrüsenfehlfunktion diagnostiziert? Die Diagnose von Schilddrüsenfehlfunktionen ist ein mehrstufiger Prozess, der neben einer gründlichen Anamnese auch den Einsatz verschiedener diagnostischer Methoden umfasst. Im nächsten Abschnitt werden wir uns diese Methoden genauer ansehen und ihre Bedeutung für die Diagnosestellung erörtern.

Diagnostik bei Schilddrüsenfehlfunktionen

Um eine Schilddrüsenfehlfunktion festzustellen, führen Ärzte eine Reihe von Untersuchungen durch, die von der Anamnese und klinischen Untersuchung über Bluttests bis hin zum Ultraschall reichen. Diese Untersuchungen sind entscheidend, um die richtige Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Doch welche spezifischen Laboranalysen werden durchgeführt, um die Schilddrüsenfunktion zu beurteilen?

Laboranalysen und ihre Aussagekraft

Laboranalysen sind ein unverzichtbares Werkzeug in der Diagnostik von Schilddrüsenfehlfunktionen. Die wichtigsten Laborwerte zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion sind:

  1. TSH-Wert: niedrige Werte weisen auf eine Überfunktion hin, während hohe Werte auf eine Unterfunktion schließen lassen.

  2. Freie Hormonspiegel von T3 und T4: Diese geben Auskunft über die aktive Hormonmenge im Körper und ob eine manifeste Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegt.

  3. Schilddrüsenautoantikörper, wie TPO-AK: Diese können auf Autoimmunerkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis hinweisen.

Diese Laborwerte sind somit entscheidend für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktion und die Einleitung einer zielgerichteten Therapie.

Neben Bluttests spielen auch bildgebende Verfahren eine wichtige Rolle in der Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Ultraschall und Szintigrafie dazu beitragen, die Schilddrüsengesundheit zu beurteilen.

Bildgebende Verfahren in der Schilddrüsendiagnostik

Ultraschall zur Beurteilung der Schilddrüsenstruktur

Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse sind ein Standardverfahren, um die Struktur und Beschaffenheit des Schilddrüsengewebes zu beurteilen. Diese Methode kann Veränderungen wie Knoten oder eine veränderte Gewebestruktur sichtbar machen, die auf eine Erkrankung hinweisen könnten. Ein weiteres wichtiges diagnostisches Werkzeug ist die Szintigrafie, bei der mittels einer schwach radioaktiven Substanz die Funktion und Struktur der Schilddrüse beurteilt werden kann. Dieses Verfahren ermöglicht es, Areale mit unterschiedlicher Jodaufnahme zu identifizieren und als ‘kalt’, ‘warm’ oder ‘heiß’ zu klassifizieren, was auf die Aktivität des Schilddrüsengewebes schließen lässt.

Nach der Diagnosestellung stellt sich die Frage nach den Behandlungsmöglichkeiten. Im nächsten Abschnitt werden wir die verschiedenen Therapieansätze bei Schilddrüsenstörungen erörtern und welche Optionen Betroffenen zur Verfügung stehen.

Behandlungsoptionen bei Schilddrüsenstörungen

Die Behandlung von Schilddrüsenstörungen hängt stark von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Mögliche Behandlungsmethoden sind:

  • Levothyroxin, eines der am häufigsten eingesetzten Medikamente bei einer Schilddrüsenunterfunktion

  • Andere medikamentöse Therapien

  • Operative Eingriffe

  • Spezielle entzündungshemmende Medikamente

Die genaue Behandlungsmethode wird je nach Krankheitsbild individuell festgelegt.

Bei Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis richtet sich die Behandlung nach den individuellen Beschwerden des Patienten. Doch wie wird Levothyroxin genau dosiert und eingesetzt? Diesen Fragen widmen wir uns im folgenden Abschnitt.

L-Thyroxin: Einsatz und Dosierung

L-Thyroxin, auch bekannt als Levothyroxin, ist das Medikament der Wahl zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion und wird auch bei anderen Schilddrüsenfehlfunktionen eingesetzt. Die Dosierung von L-Thyroxin ist individuell verschieden und wird basierend auf Faktoren wie Körpergewicht, Alter und Vorerkrankungen des Patienten angepasst. Im Allgemeinen wird eine Anfangsdosis von 1,8 mcg/kg/Tag für erwachsene Patienten mit neu diagnostizierter Hypothyreose empfohlen. Es ist wichtig, L-Thyroxin morgens auf nüchternen Magen einzunehmen, um eine optimale Aufnahme zu gewährleisten. Lebensmittel und andere Getränke können die Aufnahme von L-Thyroxin im Darm beeinträchtigen, was zu einer verminderten Wirksamkeit führt. Zu beachten sind auch mögliche Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder Schlaflosigkeit, die bei einer Über- oder Unterdosierung auftreten können.

Es ist unerlässlich, die Einnahme von L-Thyroxin mit dem Arzt oder der Ärztin genau abzustimmen, da andere Medikamente wie Kortison oder die Pille die Wirkung beeinflussen können. Neben der Behandlung mit L-Thyroxin gibt es auch spezifische Ansätze für den Umgang mit Schilddrüsenentzündungen, die wir nun betrachten werden.

Umgang mit Schilddrüsenentzündungen

Schilddrüsenentzündungen können akut oder chronisch sein und zeigen sich durch Symptome wie Schmerzen, Schwellung und manchmal auch Fieber und Herzrasen. Eine häufige Form der Schilddrüsenentzündung ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Bei starken Beschwerden können entzündungshemmende Medikamente wie Kortison verschrieben werden, und in einigen Fällen ist der Einsatz von Antibiotika oder gar eine operative Maßnahme erforderlich. Bei spezifischeren Entzündungsformen wie der Thyreoiditis de Quervain werden ebenfalls entzündungsunterdrückende Medikamente eingesetzt, insbesondere bei schweren Verläufen. Weitere Formen von Schilddrüsenentzündungen umfassen die postpartale Thyreoiditis oder Entzündungen als Folge anderer Erkrankungen. Bei der Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis hat sich gezeigt, dass eine glutenfreie Ernährung keinen Vorteil bietet, sofern keine Glutenunverträglichkeit vorliegt.

Die effektive Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen geht oft mit Veränderungen des Lebensstils und präventiven Maßnahmen einher. Im nächsten Abschnitt werden wir die Wichtigkeit von Prävention und die entsprechenden Lebensstiländerungen besprechen, die helfen können, Schilddrüsenerkrankungen vorzubeugen oder deren Verlauf positiv zu beeinflussen.

Prävention und Lebensstiländerungen

Jodhaltige Lebensmittel wie Seefisch, Meeresfrüchte, Jodsalz und verschiedene Milchprodukte

Jod spielt eine entscheidende Rolle für die gesunde Funktion der Schilddrüse und sollte daher regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden. Die empfohlene tägliche Jodaufnahme für Erwachsene liegt bei etwa 150 bis 200 Mikrogramm. Ein Jodmangel kann in Gebieten mit unzureichender Jodversorgung zu Schilddrüsenstörungen wie der Jodmangel-Struma führen. Die Verwendung von jodiertem Speisesalz ist eine einfache und effektive vorbeugende Maßnahme gegen die Entwicklung einer solchen Struma. Auch Vitamin D hat einen Einfluss auf die Schilddrüsengesundheit und sollte bei niedrigen Blutspiegeln nach Rücksprache mit dem Arzt ergänzt werden.

Für Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis ist es ratsam, hohe Joddosen zu meiden, da diese die Entzündungsreaktion verschlimmern können. Interessanterweise kann moderater Alkoholkonsum möglicherweise zu einer weniger ausgeprägten Entzündungsreaktion bei Hashimoto führen. Wer eine familiäre Vorbelastung hat, sollte besonders auf Schilddrüsensymptome achten und frühzeitig ärztlichen Rat suchen. Eine angemessene Jodzufuhr unterstützt nicht nur die Schilddrüsenfunktion, sondern kann auch das Risiko der Entwicklung einer Hyperthyreose minimieren.

Die Schilddrüsenfunktion kann sich auch während der Schwangerschaft verändern, was besondere Aufmerksamkeit erfordert. Im folgenden Abschnitt werden wir die speziellen Aspekte der Schilddrüsengesundheit in der Schwangerschaft betrachten.

Spezielle Aspekte: Schwangerschaft und Schilddrüsengesundheit

Während der Schwangerschaft kann der Bedarf an Schilddrüsenhormonen aufgrund des erhöhten Östrogenspiegels um bis zu 50 Prozent ansteigen. Dieser erhöhte Bedarf ist entscheidend, denn eine gestörte Schilddrüsenfunktion bei der Mutter kann zu gesundheitlichen Problemen beim Ungeborenen führen. Bereits existierende Schilddrüsenerkrankungen müssen während der Schwangerschaft besonders überwacht und die Behandlung gegebenenfalls angepasst werden, um die Hormonspiegel im Normbereich zu halten.

Aktuelle Forschungen untersuchen den Zusammenhang zwischen Hashimotos Erkrankung und Schwangerschaftsrisiken und die Bedeutung der Schilddrüsenfunktion bei antikörperpositiven schwangeren Frauen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Risiken für Mutter und Kind zu minimieren und eine optimale Versorgung während der Schwangerschaft sicherzustellen.

Die Wissenschaft steht nicht still, und die Forschung im Bereich der Schilddrüsengesundheit hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Im nächsten Abschnitt werden wir einen Blick auf die neuesten Forschungsergebnisse und Fortschritte in der Schilddrüsenmedizin werfen.

Neue Forschungsergebnisse und Fortschritte in der Schilddrüsenmedizin

Die Forschung im Bereich der Schilddrüsenmedizin ist dynamisch und ständig auf der Suche nach neuen Erkenntnissen und Behandlungsansätzen. Ein Beispiel dafür ist das interdisziplinäre Forschungsprojekt LOCOTACT, das die unterschiedlichen Effekte von Schilddrüsenhormonen in verschiedenen Geweben trotz konstanter Serumkonzentrationen untersucht. Durch die Zusammenführung von Grundlagen- und klinischer Forschung und den Einsatz von fortschrittlichen Technologien wie hiPSC-generierten Zellsystemen und speziellen Mausmodellen, sucht LOCOTACT nach neuen Wegen, um Krankheiten zu verstehen und zu behandeln, die durch lokale Schilddrüsenhormonwirkungen beeinflusst werden.

Weitere Studien haben sich mit dem Risiko für Schilddrüsenkrebs im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten beschäftigt, sowie ob eine Schilddrüsenhormontherapie das Krebsrisiko erhöhen könnte. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, da sie dazu beitragen können, das Risiko für Schilddrüsenkrebs besser zu verstehen und entsprechende präventive Maßnahmen zu ergreifen. Auch die Behandlung von Hypoparathyreoidismus ist ein Bereich, in dem neue Medikamente erforscht werden, die möglicherweise bessere Behandlungsoptionen bieten.

Mit diesen neuen Erkenntnissen und der ständigen Weiterentwicklung der Medizin eröffnen sich vielversprechende Perspektiven für die Behandlung und das Management von Schilddrüsenerkrankungen. Im nächsten Abschnitt fassen wir die wichtigsten Punkte dieses Blogbeitrags zusammen und geben einen Ausblick auf die Bedeutung dieser Informationen für Ihre Gesundheit.

Zusammenfassung

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung auf unsere Gesundheit. Von grundlegenden Funktionen wie der Hormonproduktion über die vielfältigen Schilddrüsenerkrankungen und deren Symptome bis hin zu den neuesten Forschungsergebnissen – unser Wissen über dieses bedeutende Drüsenorgan hat sich deutlich erweitert. Die richtige Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenstörungen sowie präventive Maßnahmen und Lebensstiländerungen können zu einer verbesserten Gesundheit und Lebensqualität beitragen. Es ist entscheidend, dass wir auf die Signale unseres Körpers achten und bei Verdacht auf eine Schilddrüsenfehlfunktion ärztlichen Rat suchen. Denn eine gut funktionierende Schilddrüse ist der Schlüssel zu einem energiereichen und ausgeglichenen Leben.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Hauptfunktionen der Schilddrüsenhormone T3 und T4?

Die Hauptfunktionen der Schilddrüsenhormone T3 und T4 umfassen die Regulierung des Stoffwechsels, der Körpertemperatur, des Herzschlags, des Blutdrucks und des Wachstums von Kindern.

Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion behandelt?

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann medikamentös oder operativ behandelt werden, abhängig von der Ursache und den individuellen Symptomen. Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die geeignete Behandlung zu erhalten.

Was ist eine Hashimoto-Thyreoiditis?

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe bildet, was zu Entzündung und einer Schilddrüsenunterfunktion führen kann. Es handelt sich um eine ernste Erkrankung, die eine angemessene medizinische Betreuung erfordert.

Warum ist Jod wichtig für die Schilddrüsengesundheit?

Eine ausreichende Jodaufnahme ist wichtig, um Schilddrüsenerkrankungen wie der Jodmangel-Struma vorzubeugen. Jod ist ein essenzieller Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4 und ist daher unerlässlich für die Produktion dieser Hormone.

Welche Rolle spielt die Schilddrüse während der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft spielt die Schilddrüse eine wichtige Rolle, da der Bedarf an Schilddrüsenhormonen steigt und eine Anpassung der Hormonbehandlung erforderlich sein kann, um das Risiko für gesundheitliche Probleme beim Ungeborenen zu verringern.

 

Schlagwörter: Symptome Behandlung Ernährung Hashimoto Schilddrüse Autoimmunerkrankung Hypothyreose Diagnose

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